Die US-Ratingagentur Fitch warnte Großbritannien jüngst mit dem Abstufen des Ausblicks von „stabil“ auf „negativ“ vor dem Verlust des höchstmöglichen „Triple-A-Rating“. Der Ausblick hat dabei prognostische Qualität und verweist darauf, dass die Wahrscheinlichkeit einer Abstufung des Bonitäts-Rating innerhalb der nächsten zwei Jahre bei über 50% liegt.
Damit sind sie nach Moody’s, die eine gleiche Abwertung im Februar vornahmen, die zweite Ratingagentur, die eine Herabstufung im Ausblick vornahm. Standard & Poor’s hingegen rechnet bisher nicht mit einer Verschlechterung und bleibt bei der Einschätzung als „stabil“ Das „negativ“- Urteil kommt, laut Agentur, insbesondere deshalb zu Stande, weil man befürchtet, dass Großbritannien auf weitere „wirtschaftliche Schocks“ nicht angemessen reagieren kann.
Fitch spricht von Problemen, die das ohnehin vor zwei Jahren von der Regierung übernommene Rekorddefizit, noch verschlimmern könnten. Zum einen führt die Krise in der eng verbundenen Euro-Zone zur mangelnden Nachfrage, zum anderen kränkelt momentan auch die britische Binnenkonjunktur. Die Ratingagentur sieht daher das Ziel der konjunkturellen Erholung, wie auch des Schuldenabbaus, gefährdet.
Finanzminister Danny Alexander betonte in einem ersten Statement, dass es wichtig sei, den Konsolidierungskurs der britischen Regierung beizubehalten.
Gleichzeitig erachtet Fitch die Bemühungen, in der Mitteilung zur Absenkung des Ausblicks Großbritanniens, die Defizite zu beseitigen, als glaubwürdig. Die Ratingagentur versucht somit bereits im Voraus Kritiker milde zu stimmen, wie sie insbesondere nach den Abstufungen von Ländern in der Euro-Zone laut geworden sind.
